Fragen zum Jesusgebet


Gibt es für das Jesusgebet eine bestimmte Technik?
 
Das Wort „Technik“ für das Jesusgebet ist verfehlt. Es gibt Empfehlungen, die das Gebet erleichtern. Allerdings sind die Empfehlungen – das Gebet im Rhythmus des Atems oder Herzschlags beten – nicht das Wesentliche. Die Heiligen und Starzen empfehlen nicht den Schwerpunkt auf Äußerlichkeiten zu legen (Atem/Herzschlag); es kann sogar schädlich sein, wenn es hier zu Übertreibungen kommt. Beim Gebet darf nichts erzwungen werden.
 
Ist das Jesusgebet nicht mit Leistung verbunden?

Es wurde schon der Einwand erhoben, dass das Jesusgebet zu sehr mit eigenem Tun verbunden sein könnte und nicht ein Gabe Gottes ist, wie zum Beispiel das betrachtende Gebet oder das einfache Hier-Sein bei der Eucharistischen Anbetung, wobei hier das Wirken Gottes als ein Geschenk erfahren wird. 
Miniature depiction of Andrei Rublev Trinity, Wiki Commons
Miniature depiction of Andrei Rublev Trinity, Wiki Commons
Rosenkranz aus Holz, Wiki Commons
Rosenkranz aus Holz, Wiki Commons
Hierauf wäre zu antworten: Das Jesusgebet ist ein Wiederholungsgebet wie der Rosenkranz. Auch beim Rosenkranz ist es nötig, ihn zu beten. Der Rosenkranz wird durch die Wiederholung der Ave gebetet und das Jesusgebet durch die Wiederholung der Anrufung des Namens Jesus.

Das Jesusgebet ist nach dem Wort von Bischof Kallistos Ware ein trinitarisches Gebet. Es führt durch Jesus zum Vater in der Liebe des Heiligen Geistes. Auch der Rosenkranz führt durch die Geheimnisse zur Dreifaltigkeit. Das Jesusgebet ist ein Gebet der Anbetung; Jesus wird als Sohn Gottes bekannt und dann folgt die Bitte um Erbarmen.

Im Rosenkranz kennen wir ebenfalls das Bekenntnis zu Jesus und die an die Gottesmutter gerichtete Bitte um ihre Fürsprache für die Sünder. Es gibt Gläubige, die bei der Eucharistischen Anbetung betrachtend den Rosenkranz oder das Jesusgebet beten. 

Abschließend kann gesagt werden, dass das immerwährende Jesusgebet ein freies Geschenk der Gnade Gottes ist, genauso wie die tiefe Erfahrung Gottes bei der Eucharistischen Anbetung.